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700.000,- Euro in ein Gebäude zu stecken,
das nur für eine Stunde in der Woche genutzt wird,
ist in der heutigen Zeit nicht zu verantworten !

Rechnen wir mal ein wenig:
;an hat uns mitgeteilt, dass die Renovierung ca. 700.000 Euro kosten wird. Dann wären, das auf 10 Jahre verteilt, ca. 1.300,- Euro für jeden Sonntags-Gottesdienst. Selbst wenn sämtliche Kollekten der Gottesdienste ausschliesslich für das Kirchengebäude verwendet würden, kämen nur ca. 7% dieser Summe zusammen! Bei dem derzeitigen Gottesdienstbesuch müsste jeder Besucher ca. 40,- Euro Eintritt bezahlen, nur um diese Kosten zu decken! Und da sind die laufenden Betriebskosten, wie Strom, Heizung, Wasser, Reinigung, etc. noch nicht berücksichtigt! Diese schlagen jährlich zusätzlich mit einem 5-stelligen Betrag zu Buche. Ein Gottesdienstbesuch ist also wesentlich teurer, wie ein Konzert- oder Kino-Besuch. Dieser teure Besuch wird nicht durch Eintrittsgelder, sondern aus Gemeindemitteln, Spenden und, zu einem kleinen Teil, aus Steuern finanziert. Geld, was nicht mehr zurück kommt. Geld, was für andere Aufgaben fehlt. Geld, was in einem toten Gebäude steckt und, nach dem derzeitigen Stand, nur ca. 2% der Gemeindeglieder  zu Gute kommt. Ist das zu verantworten? Nein, sagte der vorherige, demokratisch gewählte Kirchengemeinderat.
Nufringen sucht die Lösung in der Gründung einer Stiftung. Diese Idee ist sehr gut, da das Geld für den Erhalt dann nachhaltig sicher vorhanden ist. Das löst aber nicht die Frage darnach, ob für so wenige Nutzer so viel Geld ausgegeben werden sollte.
Es wäre doch besser, wenn die Zahl der Nutzer massiv erhöht werden könnte. Und wenn die Nutzer nicht nur Geld kosten, sondern sogar Woche für Woche Geld mitbringen würden! Allen Beteiligten sind sich einig: Eine kirchenferne Nutzung kommt nicht in Frage! Also müssen Lösungen her, die das Kirchengebäude wirklich kirchlich nutzen. Über drei Jahre hinweg wurden theoretische Überlegungen angestellt und punktuell praktisch erprobt. Das Ergebnis: Für die Nebringer Kirche wäre dies möglich!

Die Nebringer Stephanskirche hätte
die erste Kirche im Kirchenbezirk werden können,
die sich finanziell selbst trägt!

Die Innenrenovierung der Evang. Stephans-Kirche in Nebringen ist ein Thema, das die Gemüter erhitzt. Es geht um viel Geld und es geht um die finanzielle Zukunft dieses Gebäudes. Ein Kirchen-Gebäude zu unterhalten, verschlingt bei jeder Gemeinde einen großen Teil des vorhandenen Geldes. Ist das in der heutigen Zeit vertretbar? Nufringen versucht, dieses Problem über eine Stiftung zu lösen. Nebringen ging noch einen Schritt weiter und wollte der Kirche durch regelmäßige Einnahmen die Zukunft sichern.

Der demokratisch gewählte Kirchengemeinderat hatte nämlich einstimmig beschlossen, dass eine teure Renovierung für eine Nutzung von nur einer Stunde in der Woche nicht vertretbar sei.
Was die Finanzen angeht, hat Nebringen ja mit mehreren  negativen Entwicklungen zu kämpfen, die das Geld knapper werden lassen:

  • Die Kirchensteuer wird auf die gemeldeten Kirchen-Mitglieder verteilt. Die Mitgliederzahlen gehen in Nebringen aber seit Jahren zurück. Deshalb gibt es seit Jahren in der Summe weniger Geld.
  • Es gehen aber auch die Einnahmen durch Kirchensteuer insgesamt zurück, weil immer weniger menschen Mitglieder der Volkskirchen sind. Pro Mitglied werden also immer weniger Mittel verteilt. Ein weiterer Rückgang!
  • Und die Zahl der Gottesdienstbesucher geht zurück. Und ihr Duchschnittsalter wird immer höher. Deshalb gehen auch die Einnahmen durch Spenden zurück, weil die Altersgruppe im Gottesdienst fehlt, die größere Spenden machen könnte. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass Spenden hauptsächlich von den regelmäßigen Gottesdienstbesuchern kommen. Sie wissen, wo der Schuh drückt. 
  • Die Mittel der Gesamtkirche gehen zurück, was sich langfristig auf die Zahl der Pfarrstellen auswirken wird. Man braucht kein Prophet zu sein, dass Nebringen derzeit nicht genügend "Pfunde" vorweisen kann, um bei einer Zusammenlegung von Pfarrstellen auf der Gewinnerseite zu sein.

Wie eng die finanzielle Situation der Gemeinde ist, kann man daran sehen, daß die Kirchengemeinde  schon heute die 1/3-Stelle der Jugend-Referentin nicht mehr aus Spenden finanzieren kann. Sie muss dafür das Ersparte aufzehren. Nur noch wenige Jahre, und die Gemeinde wird auch das Kirchengebäude nicht mehr unterhalten können, weil kein Geld dafür mehr da sein wird. Der gewählte Kirchengemeinderat hat, um dem entgegenzuwirken, ein geniales Konzept entwickelt.Einer der maßgeblichen "Architekten" dieses Konzeptes war der damilige KGR-Vorsitzende, Ralf Link.

 

 

Ein Kirchen-Gebäude muss langfristig Einnahmen
erwirtschaften, um sich selbst unterhalten zu können !
Nur dann hat es, bei drastisch rückläufigen Einnahmen,
eine Chance, langfristig zu überleben.

Wie wichtig für die nächsten Jahre ein solches Konzept ist, macht eine weitere, negative Entwicklung deutlich: Es geht, wie oben schon angedeutet, um die  Zusammenlegung von Gemeinden. Gehen nämlich die Steuer-Einnahmen weiter zurück, werden weitere Pfarrstellen gestrichen werden. Dann wird auch Nebringen mit einer oder mehreren anderen Gemeinden zusammen nur noch einen Pfarrer haben.  Das ist nicht gut und niemand will das! Aber es wird leider so kommen! Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß Nebringen der Ort dieses gemeinsamen Pfarrers sein wird? Eine alte Kirche und ein kleines Pfarrhaus hier. Ein großes Pfarrhaus und ein modernes Gemeindehaus in Öschelbronn – man braucht kein Prophet zu sein, um die Entwicklung vorher zu sehen. Dann wird es einen Grund mehr geben, die Nebringer Kirche zu schliessen. Es sei denn, die Nebringer Kirche finanziert sich selbst!
Wie soll das funktionieren? Woher soll das Geld dafür kommen? Ganz einfach: Durch regelmäßige kirchen-kulturelle Veranstaltungen! Kirchliche Agenturen suchen händeringend Orte, an denen Veranstaltungen mit 50-150 Besuchern stattfinden können.  Kammer-Konzerte füllen nicht die großen Räume. Junge, aufstrebende Künstler, kleine Chöre oder auch hochwertige, wertvolle Filme ziehen nicht die Massen an. Vorträge und Seminare brauchen athmospärisch dichte Räume, keine Hallen. Die Stiftskirche in Herrenberg ist  in aller Regel dafür zu groß. Andere Kirchen sind baulich oder akkustisch dafür nicht geeignet.

Nebringen hätte sich hier eine einmalige Chance geboten, weil die Stephanskriche alle baulichen Voraussetzungen mitbringt:

  • Der Raum hat die richtige Größe,
  • er hat eine gute Akkustik und
  • er hat eine phantastische Athmosphäre.

Was fehlt, ist die erforderliche Grundausstattung!

Ohne eine zeitgemäße technische Ausstattung
ist ein Kirchenraum für Konzert-Agenturen nicht interessant.

Bei großen Veranstaltungen mit mehreren hundert Besuchern bringen die Künstler ihre Ausstattung mit. Bei kleineren Veranstaltungen muss diese Ausstattung vor Ort vorhanden sein. Dazu gehören hochwertige Lautsprechersysteme, die für konzertante Musik geeignet sind. Dazu gehört eine moderne, variable Beleuchtung. Dazu gehören variable Bühnenpodeste und dazu gehören, nicht zuletzt, eine zeitgemäße Medientechnik. Müsste dies Ausstattung jedesmal angemietet werden, sind solche Veranstaltungen wirtschaftlich uninteressant. Das vom gewählten Kirchengemeinderat erarbeitete Konzept hat dies alles vorgesehen. Alles Erforderliche sollte so unauffällig eingebaut werden, dass es nicht sichtbar gewesen wäre. Der historsiche Wert des Gebäudes wäre in keiner Weise angetastet worden. Alle Details waren mit dem Denkmalsamt abgestimmt worden. Alles war schon genehmigt worden!

Dieses hoch innovative Konzept wurde jetzt ersatzlos
zerschlagen !

Nebringen hätte die erste Kirche bekommen, die sich finanziell selbst getragen hätte. Von jeder Veranstaltung hätte die Gemeinde 10-20% der Einnahmen erhalten. Ohne Risiko und nahezu ohne zusätzlichen Aufwand. Die Chancen standen sogar gut, dass, nach einer Anlaufphase, ein Überschuss erwirtschaftet hätte werden können.Im Moment sieht es so aus, dass die Türen dafür gründlich vernagelt wurden. Wenn z.B. nur ein einziger wesentlicher Kabelkanal gestrichen wird, ist eine spätere Korrektur praktisch nicht mehr möglich! In einen leeren Kanal Kabel später einzuziehen, ist einfach. Einen fehlenden Kabelkanal nachträglich in Wand oder Boden zu schlagen, ist unmöglich. Und es geht um wesentlich mehr, als um gestrichene Kabelkanäle!

Ein kleine, nicht demokratisch legitimierte Gruppe hat für sich entschieden, diese Chance nicht zu nutzen.Mir scheint es so zu sein, dass es wichtiger ist, sich den Abschluss der Renovierung als Orden umhängen zu können, als eine Renovierung zu schaffen, die zukunftsfähig ist. Es ist mir nicht bekannt, dass sich die OKV auch nur ein einziges Mal ernsthaft mit dem Nutzungskonzept beschäftigt hätte.

In der Vergangenheit hat persönlicher Egoismus zu einem großen Schaden für die Kirchengemeinde geführt, als aus nichtigen, egoistischen Gründen das Grundstück in unmittelbarer Nähe der Kirche an die bürgerliche Gemeinde verkauft wurde. Soll sich eine solche Situation nun wiederholen?

 

Pikant: Obwohl Kirchenrat und Prälat dringend angemahnt hatten, die Renovierung ruhen zu lassen, bis wieder ein demokratisch legitimiertes Gremium die Geschäfte führt, treibt die OKV ihr kurzsichtiges Konzept weiter voran! Übrigens, ohne die Gemeinde in irgendeiner Weise mitwirken zu lassen.

Pikant: Obwohl hohe, vierstellige Spendenbeträge zu bekommen gewesen wären, hat die OKV lieber das Konzept zusammengestrichen. Obwohl ein Fülle von Aktionen vorbereitet waren, um weitere Geldgeber zu gewinnen, hat die OKV auf alle(!) diese Aktionen verzichtet. Lieber hat man die Mitarbeiter fortgeschickt, als ihre Kraft, Zeit und Phantasie zu nutzen. Das traurige Bild des Spendenpuzzle im Gemeindehaus spricht eine deutliche Sprache.

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