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Der Anfang

Geboren 1952, aufgewachsen in dem kleinen badischen Dörfchen Mappach, habe ich mit 16 Jahren als Jungscharleiter angefangen, in der Gemeinde mitzuarbeiten.
Gemeindearbeit, außer dem Sonntagsgottesdienst, gab es bis dahin im Ort nicht.
Damals war ich zum ersten Mal mit einer Aufbau-Situation konfrontiert.
Heute haben die damaligen Jungscharler selbst Kinder in diesem Alter.
Die Gemeinde hatte das große Glück, zwei langjährige Pfarrer zu haben, die den Gemeindeaufbau konsequent gefördert haben.

 


Fünf Jahre war ich in der evangelischen Bruderschaft der Christusträger.
Es war eine schwere Zeit.
Der damalige Leiter beging sexuellen Missbrauch an einigen Brüdern.
Ich blieb verschont.


In dieser Zeit erlebte ich aber auch, dass Musik ein Hilfe sein kann, kirchenferne Menschen zu erreichen.
Ich spielte selbst in einer der Bands mit und war regelmäßig im Bundesgebiet auf Gemeindewochen oder Wochenenden mit dabei.
Eine meiner Aufgaben war auch, die Band-Elektronik von zwei dieser Bands zu reparieren und bei Bedarf um selbst hergestellte Schaltungen zu ergänzen
Ich bin ausgebildeter Maschinenbau-Ingenieur mit den Zusatzfächern Regelungs- und Schwingungstechnik.

Daher stammen meine guten theoretischen Kenntnisse für die Ton- und Lichttechnik.

In unserem ersten gemeinsamen Wohnort Darmstadt arbeiteten meine Frau und ich in einer typischen Innenstadtgemeinde mit.
Wieder war es eine Aufbau-Situation.
Eine riesige Kirche und kaum Gottesdienstbesucher.
Wir arbeiteten 10 Jahre eng zusammen mit dem Pfarrer am Aufbau und der Entwicklung der Gemeinde.

Beruflich kam ich dann nach Stuttgart und wir arbeiteten an unserem neuen Wohnort Herrenberg mit Pfarrer Hofacker zusammen.
Durch die große Hauskreisarbeit in Herrenberg wurden wir schnell integriert.



Vor ca. 12 Jahren begann es für mich....


Wir kamen mit unserer Familie von Herrenberg nach Nebringen.
Die bisher in Herrenberg gemietete Wohnung wurde für uns mit 4 Kindern einfach zu klein.

Nach etlichen Gottesdienstbesuchen kamen wir mit Pfarrer Buchner ins Gespräch.
Familie Buchner und wir entdeckten unser gemeinsames Interesse für Gemeinde-Entwicklung.
Ich selbst hatte zu diesem Zeitpunkt keine Vorstellung, wie ein Gemeinde-Entwicklungskonzept aussehen könnte.
Meine Mitwirkung in Kirche und Gemeinde hatte sich bis dahin auf Jungschar- und Hauskreisarbeit beschränkt.

In Nebringen begannen wir zuerst mit der Leitung eines Hauskreises.
Parallel zeigte sich, dass es keinerlei Tontechnik in der Gemeinde gab.
Ich erinnere mich an  eine Gemeindeveranstaltung, bei der sich Pfarrer Buchner versuchte Gehör zu verschaffen.
Mit einem Kassettenrekordern, den er auf eine Bockleiter gestellt hatte!

Ich hatte noch einen Kofferverstärker mit Mikro- und Gitarreneingang.
Das war der Grundstock der Technik!
Nach 2 Monaten war dieser Grundstock wieder weg, weil er aus dem Gemeindehaus geklaut worden war.
Rückblickend war dies ein Glück.
Die Technik hatte sich bewährt und jetzt konnte nach einem etwas besseren Equipment Ausschau gehalten werden.

Vor Weihnachten bekamen wir ein Sonderangebot:
Ein 4-Kanal-Verstärker, 2 Boxen mit Ständern, 1 Mikrofon.
Diese kleine Anlage tut vermutlich bis heute im Gemeindehaus ihren Dienst.

Pfarrer Buchner fragte bei mir an, ob ich ihn nicht auf eine Leitungskonferenz begleiten wolle.
Diese Konferenz in Karlsruhe war aus meiner Sicht die Initialzündung für Gemeinde-Entwicklung.
Zum ersten Mal konnte ich in Theorie und Praxis die grundlegenden Prinzipien für Gemeindeaufbau erkennen.

Von Jahr zu Jahr fuhren mehr Gemeindemitglieder zu diesen Konferenzen mit.
Die Ernsthaftigkeit der Mitarbeiter kann schon daran gesehen werden, dass dies für jeden ein echtes Opfer war:
Urlaubstage, Fahrt, Übernachtung, Konferenzgebühren und Verpflegung bedeuteten für jeden mehrere 100 Euro Kosten, die privat getragen werden mussten.
Soweit möglich, haben wir im KGR versucht, die finanzielle Belastung durch Zuschüsse zu mildern.

Ich wurde nachträglich in den Kirchengemeinderat gewählt und traf auf eine derart explosive Gemengelage, wie ich sie bis dahin in keiner Gemeinde erlebt hatte.
Gerhard Elser und drei weitere KGR’ler auf der einen, Pfarrer Buchner mit dem Rest auf der anderen Seite.
Als ich meine Arbeit im KGR begann, waren schon einige Versuche gemacht worden, hier eine Lösung zu finden.
Ich habe nur noch erlebt, wie Gerhard Elser kategorisch abgelehnt hat, die durch den Mediator vorgeschlagenen Maßnahmen mitzumachen.

Kurz darauf erfolgte der gut inszenierte Rücktritt von Gerhard Elser und den 3 anderen.

Im Anschluss konnten wir zu ersten Mal unseren Dekan Klaus Homann erleben, der kurz zuvor sein Amt angetreten hatte.
In einer unsäglichen Weise wurde von ihm die Presse informiert und im Zusammenwirken mit den Zurückgetretenen versucht, Pfarrer Buchner los zu werden.
Ich war damals entsetzt, wie ein Dekan mit den Zurückgetretenen gemeinsame Sache gegen den verbleibenden KGR und unseren Pfarrer machen konnte.

Dass Pfarrer Buchner sich mit Organisation und strukturiertem Arbeiten schwer tat, war offensichtlich.
Er litt selbst darunter.
Bei ihm stand immer der Einzelne im Mittelpunkt.
In seiner Liebe zu den Menschen kam es dann immer wieder vor, dass er Absprachen vergaß.
Ich habe nicht erlebt, dass er das jemals abgestritten hat.

Er ist ein großartiger Prediger und Seelsorger, dem es gut gelang, die Herzen der Menschen zu erreichen.
Strukturiert arbeiten konnte er nicht.

Mit Gerhard Elser als perfektem, fehlerlosem Organisator auf der anderen Seite, hätte jeder für den anderen eine gute Ergänzung sein können.
Dazu hätte Gerhard Elser aber das Wort „Barmherzigkeit“ und "Teamwork" buchstabieren müssen.
Empathie war ihm fremd.

Wir verbleibenden KGR’ler waren uns einstimmig einig, dass wir Herrn Pfarrer Buchner behalten wollten und alles dran setzen wollten, ihm zur Seite zu stehen.
Ab diesem Moment war ich bei unserem Dekan „unten durch“.

Pfarrer Buchner hat immer wieder Menschen zur Mitarbeit bewegt.
Andreas Diether, Ralf Link und Klaus Schnaufer haben sich u.a. durch ihn zur Mitarbeit motivieren lassen.

Bei Thomas Buchner gab es nie eine vergleichbare Ausgrenzung, wie es später mit Klaus Schnaufer und mir durch die OKV passierte.

Herr Elser und die anderen Zurückgetretenen durften alles machen, was sie wollten.
Sie gründeten einen Gebetskreis, nutzten die Kirche, sangen weiter im Chor mit, usw.
Da gab es keine Querschüsse vom Dekan.

 

Thomas Buchner war mit seinem weiten Herz für uns Ansporn und Vorbild.
Was folgte waren einige Jahre, in denen wir uns im KGR keineswegs immer einig waren.
Einig waren wir uns nur immer wieder darin:
Wir können nicht tatenlos zusehen, wie über 95% unserer Gemeindeglieder nichts mit dem Gottesdienst anfangen konnten.

Wenn der Glaube, wie es in der Bibel steht, aus der Predigt kommt, dann hatten wir einfach die Pflicht, den Gottesdienst einladender zu gestalten.
In der Folge entstanden die unterschiedlichsten Gottesdienste für unterschiedliche Zielgruppen.

Wir lernten als KGR so miteinander umzugehen, dass es nicht um Perfektion und Fehlerlosigkeit ging.
Ralf Link war uns da eine große Hilfe.
Ich musste mir oft genug sagen lassen, was ich falsch gemacht hatte.
Das war gut so.

Wir lernten barmherzig mit den Unvollkommenheiten des anderen umzugehen.
Es war eine Freude, so zu arbeiten, auch wenn es unglaublich anstrengend war.
Anstrengend, weil wir so viele Aufgaben, wie möglich auf ehrenamtliche Schultern verteilt haben.
Immer unter Mitwirkung von Pfarrer Buchner.

Von Jahr zu Jahr machte sich bei ihm die erlittene Holzschutzmittel-Vergiftung mehr und mehr bemerkbar.
Seine Kraft ließ immer mehr nach.





Aktion "Neu Anfangen"


Auch in unserem Kirchenbezirk fand „Neu Anfangen“ statt.

Es war eine großartige Erfahrung, wie die schon etwas angewachsene Mitarbeiterschar hier, jeder nach seinen Begabungen und Kräften, zusammen den Ort erreichte.
Mehrere Gesprächskreise waren die Folge.

Aus diesen Gesprächskreisen wurden die Mitarbeiter und der KGR recht deutlich befragt:
„Ihr sagt immer, wir sollen zu euch kommen.
Warum kommt ihr nicht zu uns?“

Oder:
„Warum sollen nur wir neu anfangen? Wo fangt ihr selbst neu an?“

Das Bezirksleitungsteam forderte uns auch nachdrücklich auf, uns rechtzeitig Gedanken zu machen, wenn tatsächlich Menschen bei uns neu anfangen würden.

 

Vom KGR aus wurde dann das Gottesdienst-Team mit folgendem Auftrag an die Arbeit geschickt:
“Entwickelt ein Gottesdienst-Konzept, das nicht zuerst die regelmäßigen Gottesdienstbesucher im Blick hat, das nicht so abläuft, wie immer und das nicht in der Kirche stattfindet“.
Ich war selbst damals im Gottesdienst-Team und wir fanden über mehrere Monate keine Lösung.

Die absonderlichsten Ideen wurden, speziell für den letzten Punkt, eingebracht und nach Prüfung wieder verworfen:
Aufblas-Kirche, ein LKW-Trailer, ein Bierzelt, usw. 
Wir besuchten Gottesdienste bei Klaus Douglas bei Frankfurt und anderswo.
Nichts davon passte zu unserem dörflichen Nebringen.

Die zündende Idee kam dann gar nicht von uns.
Die Schlosserei Schittenhelm im Industriegebiet feierte 2004 das 300-jährige Jubiläum.
Und am Sonntag Morgen wurde auf Wunsch der Familie Schittenhelm ein Frühgottesdienst mitten in der Werkstatt gefeiert.
Und eine große Zahl von Nebringern machte sich Sonntag früh dorthin auf den Weg.

Das war’s!
Dort Gottesdienst feiern, wo die Menschen arbeiten!
Es dauerte nicht lange, und ein Name war gefunden: God@Work !

"Gott arbeitet“ und „Gott ist da, wo wir Menschen ihre Arbeit tun“.
Diese Doppeldeutigkeit hat das ganze Team überzeugt.

Eine begabte Mitarbeiterin entwarf ein Logo dafür, das einen Wiedererkennungseffekt erzeugen sollte:
Ab sofort hing eines dieser Logos als riesiges Banner immer dann an der Kirche, wenn irgendwo im Industriegebiet der Gottesdienst stattfand.

 

 

Bild 2007  017

Hinweis auf God@Work wird an der Kirche angebracht

 


Das zweite Banner hing am Ort der Feier:
einer Kart-Bahn,
einem Tanzstudie,
der Feuerwehrhalle,
einem Zimmermannsgeschäft,
einem Sporthotel, usw.

 

Logo God@Work (Farbe)
Die Form dieser Gottesdienste war angelehnt an den gewohnten Haupt-Gottesdienst.
Liturgie und Lieder waren auf die kirchenfernen Besucher ausgerichtet.

Zum großen Missfallen des Dekans.

Der KGR gab dem Gottesdienst-Team für dieses Konzept für ein Jahr zur Probe grünes Licht.
Dann wurden die Erfahrungen zusammengetragen, Resümee gezogen und über das weitere Vorgehen entschieden.
Jeder dieser Gottesdienste wurde mit 20-50 Mitarbeitern vorbereitet und durchgeführt!
Vier dieser Gottesdienste wurden im Industriegebiet geplant.

Das Konzept kam so gut an, dass es auch in der Kirche regelmäßig stattfinden sollte.
Einmal im Monat ein Gottesdienst in anderer Form wurde zur Regel.
Für die Gottesdienste in der Kirche wurde das Logo ein wenig abgewandelt:
Da hiess es "God@Church"

 

Logo God@Church (Farbe)


Als Resultat dieser Gottesdienste stieg die Zahl der Gottesdienstbesucher stetig an.
Nicht nur an diesen speziellen Terminen, sondern allgemein, sondern auch an den übrigen Gottesdiensten!
Das Durchschnittsalter wurde niedriger.
Die Zahl der Mitarbeiter wuchs.

Ein Musik-Team mit 13 regelmäßigen Mitgliedern verantwortete die musikalische Gestaltung.
Ein Deko-Team sorgte für den themenbezogenen, optischen Rahmen.

Das Theater-Team, das bisher nur bei Krippenspielen aktiv war, brachte sich intensiv ein.
Dieses Team kaufte am Anfang kurze Anspiele als Hinführung zum jeweiligen Predigt-Text.
Sehr bald zeigte sich aber, dass die Leiterin, Birgit Kühling, eine große Begabung hatte.
Nicht nur für das professionelle Einüben der Stücke.
Nein, sie schrieb die Stücke selbst!
Jeden Monat ein neues Stück - sie würden wohl zusammen ein Buch füllen.
Verantwortliche für den Empfang der Besucher, für themenbezogene Kleingeschenke, für Bewirtung bei Ständerlings etc. stellten sich zur Verfügung.


Wir drehten Video-Clips, um z.B. nach der Predigt das Gehörte zu vertiefen und u.U. optisch zu verstärken.
Wir kauften aus Spendenmitteln einen Schnellkopierer für Kassetten

 

Theater 468 CSE151106

Theater-Team im Einsatz




Musiker, Theater-Team, etc. brauchten immer Ton-, Licht- und Medientechnik.
Stück für Stück wurde Equipment gespendet oder auch als kostenlose Leihgabe von Firmen zur Verfügung gestellt.

Ein Unternehmer aus Nebringen hat einmal ohne unser Wissen ermittelt, dass wir für jeden dieser Gottesdienste um die 150 Arbeitsstunden aufgewendet hätten.
Uns ist das gar nicht aufgefallen.

Immer wieder wurden wir von anderen Gemeinden auf unser Konzept und unsere Erfahrungen angesprochen.
Da gab es immer wieder Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg waren.

 

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Vorbereitung zum ersten Gottesdienst bei der Zimmerei Daniel Paarsch

 

 

gottesdienst bistro aramis

Gottesdienst im Bistro des Sporthotels Aramis

 

 

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Daniel Paarsch bereitet eine alte Kreissäge für den Gottesdienst vor. Spannend!



Es ist ein offenes Geheimnis, dass Dekan Homann diese Gottesdienste am liebsten verboten hätte.
Er hat im ganzen Kirchenbezirk seiner Ablehnung Ausdruck verliehen.

Nach seinem Gemeindeverständnis war es vollkommen unakzeptabel, dass wir versuchten, so viele Aufgaben wie möglich verantwortlich auf Ehrenamtliche zu verteilen.
Er bezeichnet dies als „freikirchliches Gemeindeverständnis“.
Auch aus dem Oberkirchenrat bekamen wir nur abschätzige Worte über unsere seltsamen Gottesdienste zu hören.

Dass immer mehr Menschen den Weg zurück zur Kirche fanden, wurde ignoriert.
(siehe Vortrag von Prof. Dr. Christian Rose in Öschelbronn)
Wir hätten uns über ein kleines, anerkennendes Wort schon sehr gefreut.

Die Diskrepanz zwischen diesen Erfahrungen und den, z.B. auch durch Landesbischof Dr.July gemachten öffentlichen Äußerungen, haben uns sehr irritiert.





Technik-Team


Mein persönliches Anliegen war schon immer, dass mehr Männer ihren Weg in die Gemeinde finden.
Es kann doch nicht sein, dass Männer nur bei Renovierungsarbeiten zur Hochform auflaufen und dann nicht mehr zu sehen sind!
Gibt es wirklich keine Aufgaben für Männer in der Gemeinde?

Mit Pfarrer Buchner wurde ein Konzept erarbeitet, dass alle Konfirmanden für eine bestimmte Zeit ein Praktikum in irgendeinem Dienstbereich machen müssen.
Ich habe deshalb angefangen, interessierte Konfirmanden in die Tontechnik einzuweisen.
Mit Hilfe von Kursen bei einem professionellen Tontechniker haben wir dann uns Stück für Stück fit machen lassen.

Vieles wusste ich selbst zwar schon von der Ausbildung und der Praxis her, aber es war auch für mich selbst sehr gut, systematisch nochmals durch alle Punkte geführt zu werden.

Aus diesen Kursen heraus entwickelten wir unsere eigenen Schulungsunterlagen und machten mit jedem Konfirmandenjahrgang zwei Grundkurse, die bis zur Digital-Technik reichten.
Wer Spaß daran gefunden hatte, konnte weitermachen.
Aus jedem Jahrgang wuchsen so einige neue Mitarbeiter heran.
In jedem(!!!) Gottesdienst machten 2 dieser Praktikanten Dienst und sorgten für einwandfreien Ton!

 

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Tontechniker müssen Kabel selbst konfektionieren können. Erlernt wurde das im Lötkurs

 


Höhepunkte waren die 4x im Jahr stattfindenden God@Work Gottesdienste.
Es war immer wieder begeisternd, wenn das Team teilweise um 5 Uhr morgens auf der Matte stand, um einen Industrie-Raum für einen Gottesdienst herzurichten.
Oft wurde ja am Tag vorher dort noch gearbeitet.

 

jeroen technik aramis

Jeroen, unser damalig bester Nachwuchs-Tontechniker, im Einsatz

 

 

Nicht alle blieben bei der Technik.
Manche entdeckten im Lauf der Zeit Ihre Begabungen für andere Themen.
2010 hatten wir zum ersten Mal über 20 Jugendliche im Technik-Team.
Wir hatten deshalb schon die Planung gemacht, das Team in 3 eigenständige Bereiche aufzuteilen:

Ton-Technik, Licht-Technik, Medien-Technik.

Dieser Plan wurde jäh zerstört, als die OKV die zwangsweise Auflösung des Technik-Teams anordnete.
Diese komplette Auflösung haben die Jugendlichen verhindert, in dem sie mit einer Unterschriftenliste die OKV dazu überreden konnten, weitermachen zu dürfen.
Einsätze bekam das Technik-Team seit dieser Zeit aber keine mehr.
Gerade für die männlichen Jugendlichen wird dadurch ein attraktiver Zugang zur Gemeinde genommen.

Wir haben dadurch allein in der Technik 20 Jugendliche für die Gemeindeverloren.
Menschen lassen sich nicht parken!

Jeroen Laverman, unser „ältester“ Tontechniker am Digital-Mischpult



Vakatur

Pfarrer Buchner musste dann sein Amt als Gemeindepfarrer aufgeben.
Zu sehr war er und seine Frau durch die erlebten Vergiftung geschwächt.
Eine Besserung war nicht in Sicht.
Er übernahm eine weniger anstrengende Tätigkeit im Kreis Sulz am Eck.
Wie gut das Mitarbeiter-bezogene Konzept war, zeigte sich jetzt ganz deutlich.
Keine einzige Aufgabe musste eingestellt werden.
Jedes Team arbeitete gut weiter.
Auch unsere regelmäßigen Gottesdienste in anderer Form fanden weiterhin wie gewohnt statt.


Die Belastung für Katrin Petri war allerdings immens.
Als Vorsitzende stand sie im Brennpunkt.
Ihr konnten wir nur teilweise Aufgaben abnehmen.


Der Wunsch nach einem Mitarbeiterforum wurde jetzt auch immer stärker.
Wir vermissten es sehr, dass wir zwar als Gruppen, Kreise und Teams unsere Arbeit gut machen konnten, aber untereinander war die Kommunikation eher zufällig.
Wir hatten damit zwar zusammen mit Thomas Buchner schon angefangen, aber die Struktur war nicht so gefestigt, dass sie während der Vakatur tragfähig gewesen wäre.
Hier erhofften wir uns vom neuen Pfarrer tatkräftige Unterstützung.


Zusammen mit Prälat Mack aus Stuttgart formulierten wir 2007 eine Ausschreibung für unsere Pfarrstelle.
Er nahm sich viel Zeit, um unser Anliegen zu verstehen.
Wir wollten einen Pfarrer, der uns bei der weiteren Gemeinde-Entwicklung unterstützt.
Wir waren damals der Ansicht, dass ohne eine solche Unterstützung die weitere Entwicklung nicht zu stemmen sei.
Ein Auszug aus der Stellenbeschreibung:


Unsere Schwerpunkte, erwünschte neue Entwicklungen und Projekte.

1.) Missionarisch-Evangelistischer Auftrag: Vom Missionsauftrag Jesu ausgehend, suchen wir nach Möglichkeiten, zu einem Leben mit Jesus einzuladen, Menschen zur Nachfolge anzuleiten und ihnen zu helfen, ihre geistliche Berufung in dieser Welt zu finden.

2.) Aufbau einer Mitarbeiterstruktur
Wir sind auf dem Weg, Eigenverantwortlichkeit zu entwickeln, eine Unterstützungs-, Begleitungs- und Zurüststruktur aufzubauen.
Jede Mitarbeiterin und Mitarbeiter soll seinen Begabungen und seiner Berufung gemäß seinen Platz finden.


3.) Volkskirche
Als volkskirchliche Gemeinde bemühen wir uns um Integration ins Dorfleben und gute Kontakte zu Schulen und Vereinen.
Wir wollen unserer sozialen Verantwortung im Ort, im Land und in der Welt gerecht werden.
Unser Glaube soll sich in allen Lebensbereichen in der Tat zeigen.


In den letzten 6 Jahren hat eine Gruppe aus Kirchengemeinderäten und Mitarbeitern (ca. 30 Personen) starke Anstrengungen unternommen, das Gemeindekonzept von Willow Creek anzuwenden und an unsere dörfliche Situation anzupassen.

Unsere Erwartungen an Fähigkeiten und Vorerfahrungen
Wir wünschen uns eine Pfarrerin oder einen Pfarrer, mit einem missionarischem Anliegen,  Kreativität bei der Gestaltung von Gottesdiensten, Offenheit für neue Gottesdienstformen, Fähigkeit zur Delegation von Verantwortlichkeit. Anleitung von Mitarbeitern zur Eigenverantwortlichkeit.

Die Pfarrerin oder der Pfarrer sollte Kenntnisse von Gemeinde-Entwicklungskonzepten haben.
Sie oder er sollte Projekte im Bereich Gemeinde-Entwicklung praktisch erprobt haben.
Als Schwerpunkt wünschen wir uns, eine funktionierende Mitarbeiterstruktur aufzubauen (s.o.).


Die Bewerberin oder der Bewerber sollte sich in der Zusammenarbeit mit der Mitarbeiterschaft als Trainer und Motivator verstehen, der eher anleitet, als alle Arbeiten selbst tut.
Team- und Kommunikations-Fähigkeit sind unabdingbar.


Die Mitarbeiter wünschen sich immer noch einen solchen Pfarrer.
Pfarrer Tobias Ehret verkaufte sich sehr gut und vermittelte den Eindruck, dass er der richtige Mann sei.
Eine Fehleinschätzung, wie sich leider herausstellte.
(Bei Gelegenheit werde ich Dokumente veröffentlichen, die das Drama mit ihm dokumentieren)



Innenrenovierung der Kirche
Als die Innenrenovierung der Kirche näher kam, waren wir uns im KGR einig, dass die geschätzten 700.000 Euro nicht zu verantworten wären, wenn die Kirche weiterhin nur für eine Stunde in der Woche und für ca. 25 über 70-jährige genutzt würde.
Wir waren uns einig, dass es unverantwortlich wäre, soviel Geld für eine Stunde Nutzung in der Woche auszugeben.


Auf Anregung von Ralf Link hin –er war Vorsitzender des KGR- wurde jede Gruppe, jeder Kreis, jeder Mitarbeiter in der Gemeinde befragt, was für Wünsche, Vorstellungen, Bedenken, Beschwerden, etc. zum Kirchen-Innenraum vorhanden wären.
Es war eine kraft- und zeitraubende Arbeit, daraus ein Gesamtkonzept zu bilden.


Der Kern dieses Konzeptes bestand aus 2 Elementen:

 

1.) Wir brauchen einen Raum, in dem sich Eltern mit Kindern während des Gottesdienstes aufhalten können

2.) Wir brauchen einen Innenraum, der sich die ganze Woche über nutzen lässt.

 

 

Wir gingen dann noch einen Schritt weiter:
Wenn es gelänge, die Kirche für kirchenmusikalische Veranstaltungen attraktiv zu machen, dann könnten wir mittelfristig die laufenden Kosten durch Einnahmen erwirtschaften.
Diese Idee entstand, nachdem wir mehrmals erlebt haben, wie sich kirchliche Konzertagenturen (oder Agenturen, die auch kirchliche Veranstaltungen im Programm hatten) über die Größe und die gute Atmosphäre des Innenraums geäußert hatten.
Es wurde uns klar, dass es im ganzen Kirchenbezirk keine Kirche gibt, die für kleiner Veranstaltungen  geeignet ist.
Herrenberg, mit seiner Stiftskirche ist prädestiniert für Konzerte im großen Rahmen.
Nebringen könnte damit eine Marktlücke füllen.

 

Eine weitere mögliche Einnahmenquelle wäre, die Kirche als Hochzeitskirche publik zu machen.
Entsprechende erste Erfahrungen lagen vor.

Allerdings wurde uns auch klar:
Dazu muss der Innenraum mit professioneller Ton-, Licht- und Medientechnik ausgestattet sein, damit er von den Agenturen nicht nur angenommen, sondern regelrecht gesucht würde.
Kein einfaches Vorhaben in einem denkmalsgeschützten Gebäude!
Aber es gelang.

Wir hatten schlussendlich ein Konzept, das die moderne Technik so geschickt versteckt hatte, dass sie nahezu unsichtbar sein würde.
Wir hatten vor, alle Voraussetzungen zu schaffen, dass diese Ausstattung Stück für Stück ohne bauliche Maßnahmen ergänzt werden könnte.
Die grobe Vorstellung war, innerhalb von 5 Jahren nach Abschluss der Basis-Renovierung dieses Ziel erreicht zu haben.

Wir hatten tatsächlich ein Konzept entwickelt, in dem alle Wünsche aller Gruppen und Kreise berücksichtig waren!
Wir hatten dazu, wie oben erwähnt, eine große Fragebogenaktion durchgeführt, wo alle Wünsche und Vorstellungen gesammelt worden waren.
Das genannte Konzept entstand dann durch Auswertung der Fragebögen.
dazu zog sich der gesamte KGR zu einem Klausur-Wochenende zurück.

Bei allen, die an diesem Konzept mitgewirkt haben (zum Beispiel Herrn Link), machte sich dann großer Ärger breit, weil die OKV öffentlich verkündigt hat, dass sie alles, was für einen „normalen“ Gottesdienst nicht benötigt würde, aus dem Konzept streichen würde.

Dies betraf leider auch Maßnahmen, die zumindest einen späteren Einbau offen halten würden.
Sein Ärger war mehr als berechtigt, die Umsetzung der Renovierung zeigte.

Bei unserem immer kleiner werdenden Budget wäre ein Kirchengebäude, das seine laufenden Kosten selbst erwirtschaftet, eine große finanzielle Entlastung gewesen.
Leider weigerte sich die OKV hartnäckig, Fragen zu diesem Themenkomplex zu beantworten.

Es scheint auch so zu sein, dass niemand aus diesem Kreis dieses innovative Konzept verstanden hatte.
Wie viel Schaden ein nicht konsequent umgesetztes Konzept anrichten kann, ist in der Gärtringer Kirche zu sehen.
Ich brauche nicht lange darauf einzugehen, dass Herrn Dekan Homann dieses Konzept nicht als unterstützungswürdig einstufte.



Die Zeit mit Pfarrer Ehret


Ich will hier nicht viel dazu sagen.
Es gibt eine Fülle von schriftlichen Dokumenten.
Es gibt Protokolle.
(bei Gelegenheit veröffentliche ich Auszüge daraus)

Es gibt die Erfahrungen der anderen KGR-Mitglieder.
Zeugen, die sein unsägliches Verhalten belegen können, gibt es genug.

Wichtig ist vielleicht: Es gab zwei Phasen:
Phase 1:
Ein Jahr lang versuchte ich unter vier Augen mit Pfarrer Ehret zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zu kommen.
Das gelang immer weniger.
Vielleicht war es ein Fehler, nicht von mir aus sofort den KGR einzubinden.

An Dekan Homann konnte ich mich nicht wenden, da er ja den Auftrag an Tobias Ehret gegeben hatte, mich aus der Gemeinde zu entfernen.
Bericht Ehret über Antrittsbesuch bei Dekan Hohmann:
"Es ist Ihre vortreffliche Aufgabe, die Herren Eckard und Schnaufer aus der Gemeinde zu entfernen"

Bis zum Schluss habe ich nicht herausbekommen können, was Pfarrer Ehret eigentlich von mir will.
Er konnte oder wollte es mir nicht sagen.

In meiner langjährigen Tätigkeit als Geschäftsführer habe ich keinen Kollegen gehabt, der sich wie Tobias Ehret verhalten hat.
Auch privat ist mir so etwas bisher nicht passiert.

Phase 2:
Sie begann, als Tobias Ehret mir wiederholt mit Rufmord drohte:
Zitat: „Ich werde dafür sorgen, dass Du in Nebringen keine schöne Zeit mehr hast“.
Das musste ich mir zwei Mal anhören!

Das ist ihm schlussendlich gelungen.

Kurz darauf forderte er den KGR ultimativ auf, mich rauszuwerfen, oder würde gehen.
Ich solle mich auch nicht mehr im Gottesdienst sehen lassen.
Er könne sonst nicht predigen.

Wenn der KGR sich seinem Willen nicht beugen würde, dann würde er gehen.
Der KGR hat sich diesem Ansinnen nicht gebeugt, sondern versucht, Mittel und Wege zu finden, damit eine konstruktive Zusammenarbeit wieder möglich wird.

Tobias Ehret hat alle Vorschläge zurückgewiesen und immer kategorisch auf einer Trennung bestanden.
Andreas Diether hat sich hier sehr eingesetzt.
Ich selbst habe alles gemacht, was der KGR vorgeschlagen hat.
Genutzt hat es nichts.

Immer mehr Personen wurden eingeschaltet.
Ohne Erfolg.

Seine Vorwürfe wurden immer absonderlicher.
In Dekan Homann hatte er einen Verbündeten, der jede negative Information über Nebringen oder mich gerne und ohne Prüfung annahm.

Wie schon in der Vergangenheit, hatte er es nie nötig,
Verleumdungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Ich habe nicht ein einziges Mal erlebt, dass er mich angesprochen hätte.
Ich habe aber immer wieder, z.B. durch Pfarrer Buchner, erzählt bekommen, wie er gegen mich vor der Pfarrerschaft gegiftet hat.

Im Juni 2010 erhielt ich dann, völlig überraschend, durch Dekan  Homann, per E-Mail(!), die sofortige, unbefristete und unbegründete Suspendierung als Prädikant.
Ein Gespräch mit mir dazu fand  nicht statt.
Mir waren keine Beschwerden aus irgendeiner Gemeinde bekannt.

Erst auf anwaltlichen Druck erhielt ich eine Liste von Vorwürfen, die diesen rechtswidrigen Akt legitimieren sollten.
Die Vorwürfe waren durchweg haltlos, hatten mit dem Prädikantendienst nichts zu tun und spiegelten an etlichen Punkten sehr deutlich die hinterfragbaren Ansichten von Tobias Ehret wieder.
Man könnte es auch Verleumdungen nennen.


Ich konnte alle Punkte vor dem KBA mit Belegen widerlegen.
Geändert hat das nichts.
Dazu hätte Dekan Homann ja seine Fehler eingestehen müssen.
Welcher "Geistliche" tut so etwas!

 

Der letzte Akt kam dann gegen Ende des Jahres:
Der KGR wurde zwangsweise aufgelöst.

Vorausgegangen sind Mails vom Dekanat an KGR-Mitglieder, in denen sie zum Rücktritt motiviert wurden.
Ziel war es, die Zahl der KGR-Mitglieder so stark zu reduzieren, dass der KGR aufgelöst, und durch eine Ortskirchliche Verwaltung (OKV) ersetzt werden könnte.

Das ist umso empörender, weil die Zahl der KGR-Mitglieder ja nicht wegen Unstimmigkeiten geschrumpft ist, sondern durch ganz normale Vorgänge wie Arbeitsplatzwechsel, etc.
Es standen genügend Gemeindemitglieder bereit, die die Lücken gefüllt hätten.
Der KGR hatte vorbildlich Schweigen bewahrt und auf eine stille Lösung durch die Kirchenleitung gehofft.

Ich empfinde es als unverantwortlich, wie Dekan Homann die Presse und die Pfarrerschaft einseitig und falsch informiert hat.
Mein Ruf wurde zerstört.

Besonders groß war dann die Irritation in der Gemeinde über die Zusammensetzung der OKV.
Einer hatte sich besonders hervorgetan, als es darum ging, einen Pfarrer loszuwerden.

Der andere hat sich ebenso hervorgetan, als es darum ging, einen Prädikanten loszuwerden.
Beide Male mit inakzeptablen Mitteln.

Beide Male mit Unterstützung durch Dekan Homann.

Ich werde den Eindruck nicht los, dass systematisch alles zerstört werden soll, was in jahrelanger Arbeit aufgebaut wurde.

Unverantwortlich war aus meiner Sicht auch das Vorgehen von Prälat Prof Dr. Christian Rose.
Als wir ihn um Hilfe baten, kam keine Reaktion.
Als er sich einschaltete, hat er einseitig nur die Ankläger unterstützt.
Falsche Aussagen wurden nicht überprüft.
Sein Kollege, Kirchenrat Strohal, gab ja auch offen zu, dass es nicht um die Wahrheit ging.