Wenn Prädikanten in Württemberg vorgegebene Predigten verwenden müssen, dann ist es schwierig, lebendig zu predigen.

Eine spezielle, leicht erlenbare Methode kann hier Abhilfe schaffen.

 

 

Innerhalb meiner 14-jährigen Tätigkeit als Prädikant habe ich, nach etlichen Versuchen mit unterschiedlichen Techniken, das MindMapping als großartiges Hilfsmitel entdeckt.

Im ersten Schritt wird dabei die existierende Vorlage Abschnitt für Abschnitt in eine MindMap übertragen.

Dadurch wird die innere Struktur der Predigt optisch sichtbar.

Man erkennt, wo der Autor Schwerpunkte gesetzt, wie er das Thema entwickelt hat.

Sein Aufbau und seine Entwicklung des Themas werden erkennbar.

 

Klar ist auch, dass schlecht strukturierte Predigten dann auch erkennbar werden.

Aber gerade da hilft die MindMap, die Gedanken sauber zu ordnen und sie, für den zukünftigen Hörer, in einen nachvollziehbaren Fluss zu bringen.

 

Ist das geschafft, wird die MindMap als strukturierte Stichwort-Liste ausgedruckt.

Ich habe dann für jeden Abschnitt ein Stichwort und fülle dieses mit eigenen Worten.

Die Predigt wird lebendig und ich kann so formulieren, wie es zu mir passt.

 

Als ich bei Dekan Klaus Homann durch Verleumder beschuldigt wurde, ich würde mich nicht an die Prädikantenordnung halten und meine Predigten selbst machen, konnte ich diesen Prozess der Vorlagen-Verarbeitung aufzeigen.

Aber selbst Landesprädikantenpfarrer Hartmut Mildenberger war nicht fähig, die Umsetzung einer Vorlage mit Hilfe von MindMapping als korrekte Vorgehensweise anzuerkennen.

Ein Armutszeugnis.

 

Ich bin der Überzeugung, dass mit Hilfe der MindMap Methode die meisten Menschen es lernen könnten, quasi frei zu predigen.

Mit einem Minimum an Papier und einem Maximum an Blick-Kontakt zu den Zuhöreren stände dann natürlich nicht mehr der geschliffene, ausformulierte, abgelesene Vortrag im Mittelpunkt.

 

Aber vielleicht müsste man dann nicht mehr das hören, was ich zu Beginn meines Dienstes ein Frau hinter mir sagen hörte (sie wusste nicht,dass ich in der Ausbildung war):

"Nächsten Sonntag kommt ein Prädikant. Da brauchen wir ja nicht hinzugehen".

Wie schön wäre es, wenn Menschen sagen würden: "Nächste Woche kommt ein Prädikant. Da müssen wir hingehen".

 

Wollen wir gemeinsam an dieser Vision arbeiten?

Ich für meine Person tue es, so oft man mich lässt.