In meinem Leben spielte das Thema "Selbstmord" bisher keine Rolle.

Die Erlebnisse der letzten Jahre haben da etwas verändert.

Andauernde Ausgrenzung, Verläumdung, Diffamierung, Häme, Hass und Ablehnung haben mich verändert.

Kann es sein, dass man so sehr die Kontrolle über sich verliert, dass man zu Handlungen fähig wird, die man sich vom Verstand her nie und nimmer zugetraut hätte?

 

"Selbstmord ist keine Lösung".

Richtig.

Aber er beendet einen Zustand, der vielleicht nicht mehr ertragbar erscheint.

 

Was ist nun, wenn keine Lösung mehr in Sicht ist?

Wenn es das "Licht am Ende des Tunnels" nicht gibt?

Wenn das "Wandern im tiefen Tal" kein Ende zu nehmen scheint?

Wenn es scheinbar niemand mehr gibt, der zu einem steht?

Wenn man, wie Paulus sagen möchte: "alle haben mich verlassen"?

 

Noch ist es -zumindest denke ich das- ein weiter Weg bis zum eigenen Selbstmord.

Aber ich fange an zu verstehen, wie es Menschen zu Mute sein muss, die sich dazu getrieben sehen.

 

"Gott versucht niemand über seine Tragfähigkeit hinaus".

Was ist, wenn das Vertrauen auf diese Zusage schwindet?

 

"Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen".

Wie ist es dann um meine Liebe zu IHM bestellt, wenn ich das nicht mehr glauben kann?

 

"Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück".

Was ist, wenn das finstere Tal kein Ende nimmt?

 

"Sagt Dank allezeit für alles".

Mann, oh Mann. Kann man das, wenn die Psyche am Ende ist?

 

Nachfolge ist Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber.

Das ist die Theorie.

Gehorsam aber auch, und gerade da, wo das Gefühl und der Verstand etwas anderes sagen?

Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber, auch wenn jedes positive Gefühl fehlt?

Wenn keine Freude mehr da ist?

Wenn man sich an nichts mehr freuen kann?

Wenn alles dunkel und grau ud hoffnungslos erscheint?