Dies ist leider eine sehr traurige Geschichte.

Ein paar Schritte von meiner Wohnung entfernt wurde ein Altenpflegeheim gebaut. Eine große Zahl der Bewohner sind dement. Mit dem Heimdirektor, Herrn Gerold, habe ich über die KOMI-Methde gesprochen. Ich habe ihm gezeigt, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe und wie wirkungsvoll diese Methode in der Aktivierung dementer Menschen sein kann.

Ich habe dann, in enger Abstimmung mit der Heimdirektion, begonnen, mit "Marvin" am Samstag Nachmittag für 1-2 Stunden die Menschen zu besuchen. Ehrenamtlich. Alle meine Aktivitäten wurden begleitet vom Pflegepersonal. Die Pflegekräfte brachten mich zu den Menschen, bei denen Sie eine Aktivierung für hilfreich erachteten. Sie informierten mich über die Besonderheiten der einzelnen Personen und auf was ich achten solle. Die Reaktion von Heimleitung, Personal und auch den Bewohnern war überaus positiv.

Nach 3 Wochen rief mich der Heimdirektor an und teilte mir folgendes mit:
Ein alter Herr aus Nebringen, nennen wir ihn G.Erhard, habe bei ihm, bei der Geschäftsführung der Ev.Heimstiftung und bei einem benachbarten Pfarrer massiv schlecht über mich geredet. Er sehe zwar die positiven Auswirkungen meines Dienstes, aber die Geschäftsführerin der Heimstiftung wolle sich mit diesem Mann nicht anlegen und deshalb solle ich meinen Dienst beenden.

So hat das ungute Reden eines alten Herrn hat dazu geführt, dass alten Menschen eine zielgerichtete Hilfe und große Freude ersatzlos genommen wurde. Er hat seine Macht und seinen Einfluss erfolgreich demonstriert, aber zu welchem Preis!